Wussten Sie schon, dass ...
Die Macht achtsamer körperlicher Berührung
Die Berührung ist zehnmal intensiver als der verbale oder emotionale Kontakt
und sie wirkt sich auf nahezu alle unsere Aktivitäten aus. Saul Schanberg
Berührung ist Balsam für Körper und Seele
In unserer materiellen hochtechnisierten und erfolgsorientierten Welt ist der Platz für zwischenmenschliche Nähe extrem geschrumpft. „Viele wissen gar nicht, dass ihnen Berührung abgeht. Dieser
Mangel aber macht uns unruhig, wir verlieren die Nähe zu Menschen, aber auch zu uns selbst. Das kann auf Dauer körperlich krank machen“, sagen renommierte Psychologen und Psychotherapeuten. Wir
leben in einer berührungsfeindlichen Kultur. Dies führt bei vielen Menschen zu Gefühlen von Einsamkeit, Entfremdung, innerer Leere oder unterschwelligen Unzufriedenheit. Zudem trägt dieser
Mangel oft auch maßgeblich zu körperlichen und psychischen Probleme bei.
Berührung ist lebensnotwendig und heilsam
Heute weiß man, dass der Mensch für seine seelische und körperliche Gesundheit Berührungen ebenso braucht wie Essen und Trinken. Sie steigern die Produktion der körpereigenen Glückshormone,
senken die Ausschüttung der Stresshormone und stärken das Immunsystem. Wie eine Studie an Patienten am Wiener Wilhelminenspital zeigt, werden beispielsweise durch Handauflegen Schmerzen und
Depressionen gelindert, Entspannung und innere Ruhe gefördert. Das „Händchenhalten“ vermittelt im wahrsten Sinne des Wortes Halt – auf seelischer und körperlicher Ebene.
Berührung ist elementar
Körperliche Berührungen sind menschliche Urerfahrungen, die bereits im Mutterleib grundgelegt werden. Sie vermitteln Sicherheit, emotionalen Halt, Geborgenheit und Trost sowie Beruhigung
und Entspannung. Ein andauernder Mangel an liebevoller körperlicher Zuwendung führt bei Babies zu körperlicher, geistiger und sozialer Verkümmerung oder im schlimmsten Falle gar zum Tod.
Berührung ist das Gegenteil von Einsamkeit
Berührungen schaffen ein Klima des Vertrauens und der Verbundenheit. Sie signalisieren ohne Worte „Ich bin für dich da“ oder „Du bist nicht allein“ und vermitteln soziale Zugehörigkeit und
Akzeptanz.
Funktionalisierte Berührung
Erwachsene haben dasselbe Bedürfnis nach Berührung wie Kinder. Mit zunehmendem Alter werden jedoch körperliche Kontakte immer mehr funktionalisiert reglementiert und tabuisiert z.B.
auf den Kontext von Sex und Partnerschaft beschränkt. Daraus resultiert insbesondere für alleinstehende Menschen eine unmerklich zunehmende Mangelsituation. Sie erfahren oft über
Jahre hinweg keine liebevolle körperliche Berührung und hungern quasi emotional aus.
Dieser unbewusste Dauermangel kann sich auf vielfältige Art und Weise zeigen. Zum einen werden vermeintlich ausgleichende Ersatzbefriedigungen entwickelt wie beispielsweise zwanghafte
Partnersuche, übermäßiges Konsumieren, Süchte jeglicher Art oder exzessives Sporttreiben. Andere wiederum gehen den Weg der Erkrankung um Berührungen zu erfahren.
Mangelware Berührung
Zum anderen kommt es über lange Zeit hinweg zu einem Versiegen der emotionalen Kräfte d.h. das natürliche Bedürfnis nach Berührung und körperlicher Nähe verkümmert mit der Folge, dass
körperliche Nähe häufig als unangenehm oder gar als bedrohlich wahrgenommen und entsprechend abgelehnt wird. Da dieser Prozess unterschwellig geschieht gewöhnen wir uns an diesen Mangel und
betrachten unsere Haltung als normal. Manche Menschen können sich vermutlich gar nicht mehr daran erinnern, wie sich eine absichtslose liebevolle Berührung anfühlt. Möglicherweise auch deshalb,
weil ihre frühkindlichen Berührungserfahrungen von negativen Prägungen wie beispielweise Ablehnung, körperliche Gewalt und/oder sexuellem Missbrauch überdeckt werden. Ein fataler
Teufelskreis.
Berührung neu erfahren
Sich wieder auf Berührung und Nähe einzulassen ist erlernbar. Die Wege dazu sind vielfältig. Ein dynamischer Weg ist die Teilnahme an spielerischen Begegnungsangeboten wie Kuschelparties oder Rauf- und Rangelworkshops. Hier ist allerdings ein Mindestmaß an Bereitschaft notwendig sich aktiv auf körperliche Nähe einzulassen.
Eine andere gute Möglichkeit sich dem Thema Berührung zu nähern sind Massagen. Es gibt dazu vielfältigste Angebote. Einen behutsamem Einstieg bieten Klangschalen- und Fußreflexonenmassagen. Je nach persönlicher Geschmack stehen auch unterschiedlichste Teil- und Ganzkörpermassagen zur Verfügung.